Umweltspur und Protected Bike Lane gehen in Betrieb

Am heutigen Tag wurde die Umweltspur auf der Schützenbahn sowie die Protected Bike Lane auf der Bernestraße offiziell und planmäßig in Betrieb genommen.

Eröffnung der Umweltspur auf der Schützenbahn.V. l. n. r.: Uwe Bonan, Geschäftsführung Ruhrbahn, Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorstand Umwelt, Verkehr und Sport, Oberbürgermeister Thomas Kufen und Michael Feller, Geschäftsführung Ruhrbahn. © Elke Brochhagen, Stadt Essen

Der Rat der Stadt Essen hat sich Ende Mai für die Umsetzung der Umweltspur auf der Schützenbahn sowie der Protected Bike Lane auf der Bernestraße ausgesprochen. Am heutigen Dienstag (27.10.) wurde die Maßnahme, die Teil des Vergleichs zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen, der Stadt Essen sowie der Deutschen Umwelthilfe zur Umsetzung des Luftreinhalteplans ist, offiziell und planmäßig in Betrieb genommen. Begonnen hatten die Arbeiten Anfang August. Damit geht die Stadt Essen in diesem Jahr nach den Fahrradstraßenachsen A und B sowie der Umweltsensitiven Ampelsteuerung auf der Alfredstraße einen weiteren wichtigen Schritt, um die Luftqualität in Essen nachhaltig zu verbessern.

"Mit der Umweltspur und der Protected Bike Lane stärken wir den Radverkehr sowie den öffentlichen Personennahverkehrs in unserer Stadt", so Oberbürgermeister Thomas Kufen. "Wir setzen damit nicht zuletzt eine weitere Maßnahme aus dem Vergleich mit der Deutschen Umwelthilfe zur Umsetzung des Luftreinhalteplans um."

Essens erste Umweltspur erstreckt sich auf der Schützenbahn vom Varnhorstkreisel im Süden bis zur Gladbecker Straße im Norden und kann von Bussen und Radfahrenden zwischen den südlichen Stadtteilen, insbesondere Huttrop, Steele, aber auch Rüttenscheid und der Innenstadt sowie der Universität genutzt werden. Im Gegensatz zu Umweltspuren in anderen Städten ist die Umweltspur in Essen ausschließlich für den Rad- und Busverkehr freigegeben - Taxis oder E-Fahrzeuge dürfen sie nicht nutzen. Damit die beiden Verkehrsmittel konfliktarm auf der Umweltspur unterwegs sein können, lässt die Spur dank ihrer Ausgestaltung ein Überholen von Radfahrern durch Busse zu.

"Die Essener Umweltspur bietet dem Rad- und Busverkehr mit einer Breite von 4,75 Meter eine hervorragende Möglichkeit, sich schnell, sicher und komfortabel zu bewegen", so Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorstand Umwelt, Verkehr und Sport. "Ergänzt durch die Protected Bike Lane stärken wir mit dieser Maßnahme nicht nur den Radverkehr und ÖPNV, sondern schließen mit der Inbetriebnahme auch eine Maßnahme ab, durch die wir die Luftqualität in unserer Stadt weiter verbessern – auch um Fahrverbote für die Essenerinnen und Essener zu vermeiden.“

Auch bei der Ruhrbahn steht man in den Startlöchern: "Insgesamt sechs Ruhrbahn-Buslinien, bis zu 30 Busse pro Stunde und Richtung, befahren nun die erste Essener Umweltspur", so Uwe Bonan, Geschäftsführer der Ruhrbahn. "Dazu sind entlang der Strecke alle Lichtsignalanlagen auf Beschleunigung für den ÖPNV umgestellt worden. Wir können so unsere Fahrzeiten präziser einhalten, da wir uns in einem hochbelastetem Verkehrsraum keinen Stau und keine Störung einfahren." Michael Feller, ebenfalls Ruhrbahn-Geschäftsführer, ergänzte: "Die Essener Umweltspur verwirklicht die Idee des Umweltverbundes. Die gemeinsame Nutzung der Spur durch Bus und Rad macht für die anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sichtbar, dass man hier auch gut und komfortabel ohne Auto vorankommt."

Wichtige Änderungen und Regelungen

Insgesamt entsteht mit der Umweltspur für Radfahrende eine neue 1,5 Kilometer lange Nord-Süd-Verbindung. So wurde die Weiglestraße im Süden zu einer Fahrradstraße umgebaut und an die Hauptradnetzachse auf der Steinstraße angebunden. Radfahrende aus Richtung Freiheit können über eine Verbindungsrampe vor dem Tunnel Bernestraße von nun an auf die Protected Bike Lane gelangen.

Für den Kfz-Verkehr sind die Fahrspuren auf der gesamten Umweltspur-Achse neu aufgeteilt worden. Da die Umweltspur ausschließlich von Radfahrer*innen sowie Bussen befahren werden darf, erfolgt an der Kreuzung Bernestraße/Alfredistraße in Höhe der Alten Synagoge eine klare Aufteilung der Fahrspuren. Demnach leitet die linke Spur den aus Süden kommenden Verkehr geradeaus, wobei dieser anschließend nur noch in die Straße Am Porscheplatz Richtung Innenstadt einbiegen kann. Die rechte Spur an der Kreuzung Bernestraße/Alfredistraße fungiert fortan nur noch als Rechtabbieger in die Alfredistraße. Der oberirdische Teil der Schützenbahn wird unterhalb der Rathausgalerie ab dem Linksabbieger zur Straße Am Porscheplatz und der Bushaltestelle Rathaus für den Motorisierten Individualverkehr (MIV) gesperrt. Zukünftig müssen Autofahrer*innen, die in Richtung Norden fahren wollen, den Tunnel nutzen und sich bereits vor dem Varnhorstkreisel entsprechend einordnen.

Letzte Arbeiten erfolgen zeitnah

Auch wenn die Umweltspur und die Protected Bike Lane bereits heute in Betrieb gehen, sind noch kleinere Restarbeiten nötig. So muss in den kommenden Tagen beispielsweise noch ein temporärer Ersatzüberweg für Fußgänger*innen in der Varnhorststraße zurückgebaut werden sowie die Beschilderungen auf der sogenannten Schilderbrücke Bernestraße der neuen Verkehrsführung angepasst werden. Außerdem werden die aktuell unter der Rathausgalerie aufgestellten mobilen Baustellenbaken durch feste Leitkegel ersetzt.

Kosten und Umsetzungszeitraum

Nur rund 15 Monate vergingen von den ersten Ideen und Planungen bis zur Umsetzung und Inbetriebnahme der Umweltspur und Protected Bike Lane. Möglich wurde dies durch gleichzeitiges Bauen in mehrere Abschnitten. Die beauftragten Bau- und Verkehrssicherungsfirmen benötigten lediglich drei Monate für die Umsetzung der Maßnahme und verbauten dabei eine Summe von knapp 3,1 Millionen Euro. Die Kosten für die Umweltspur betragen insgesamt 2 Millionen Euro, die Protected Bike Lane, inklusive der Rampe im Bereich Weiglestraße/Bernestraße, 458.000 Euro. Mit den restlichen Mitteln baute die Stadt Essen in diesem Zuge die Bushaltestelle Viehofer Platz barrierefrei aus, erneuerte zwei Lichtsignalanlagen und entschärfte eine Unfallhäufungsstelle im Varnhorstkreisel.

Downloads

Copyright: Elke Brochhagen, Stadt Essen

660x440 px, (JPG, 95 KB)

Copyright: Elke Brochhagen, Stadt Essen

660x440 px, (JPG, 75 KB)

Copyright: Elke Brochhagen, Stadt Essen

660x440 px, (JPG, 108 KB)

Copyright: Elke Brochhagen, Stadt Essen

660x440 px, (JPG, 112 KB)

https://essen.adfc.de/artikel/umweltspur-und-protected-bike-lane-gehen-in-betrieb

Häufige Fragen von Alltagsfahrern

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

    weiterlesen

  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

    weiterlesen

  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

    weiterlesen

  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

    weiterlesen

  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

    weiterlesen

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

    weiterlesen

Bleiben Sie in Kontakt