Zustimmung im Rat für Ausbau der Gruga-Trasse

Die Gruga-Trasse soll zwischen der A52 in Rüttenscheid und der Kurt-Schumacher-Brücke in Steele verbreitert werden. Dafür sprach sich der Rat der Stadt Essen in seiner Sitzung am 17.05. aus und fasste damit den Baubeschluss für die Maßnahme.

Lageplan des Ausbauabschnitts der Gruga-Trasse. © Stadt Essen

Die voraussichtlichen Kosten der Maßnahme betragen insgesamt rund fünf Millionen Euro. 80 Prozent der Kosten sollen über Fördermittel des Landes NRW über das Programm "Förderrichtlinie Nahmobilität" abgedeckt werden. Damit soll nicht nur für mehr Sicherheit gesorgt werden – am Rande der Strecke entstehen zudem ökologisch wertvolle und attraktive Biotope für die heimische Flora und Fauna.

Die Gruga-Trasse ist eine der beliebtesten Rad- und Gehwegstrecken Essens. Nachhaltige Mobilität gewinnt immer stärker an Bedeutung – und dafür brauchen wir komfortable und sichere Wege für Fahradfahrer*innen und Fußgänger*innen, die den zukünftig steigenden Alltags-, Tourismus- und Freizeitverkehr aufnehmen können

sagt Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorständin für Umwelt, Verkehr und Sport der Stadt Essen. Die Gruga-Trasse verbindet bedeutende wirtschaftliche und touristische Orte Essens, wie beispielsweise die Gartenstadt Margarethenhöhe, das Universitätsklinikum, den Grugapark, die Siedlung Altenhof II, die Messe Essen, verschiedene Konzernzentralen sowie zahlreiche Hotel- und Gastronomiebetriebe in Essen-Rüttenscheid.

Die Trasse soll bis Ende 2025 auf bis zu 6,50 Meter verbreitert werden

Der Ausbau berücksichtigt die hohe Auslastung der Stecke: Eingebunden zwischen dem RuhrtalRadweg in Essen-Steele und dem Radweg Rheinische Bahn in Essen-Schönebeck, der als Radschnellweg RS1 ausgebaut wird, ist die Gruga-Trasse die meistbefahrenste Radwegeverbindung im Essener Stadtgebiet. Mit täglich 2.500 bis 3.000, in Spitzenzeiten an Wochenenden mit bis zu 7.000 Radfahrenden (aktuelle Daten der Zählstelle über den Link in der blauen Box), ist die Strecke sowohl für den Alltags- als auch für den Freizeitradverkehr von großer regionaler Bedeutung. Hinzu kommen zahlreiche zu Fußgänger*innen, die den Weg im Alltag, für sportliche Aktivitäten und zur Erholung nutzen.

Keine durchgängige Beleuchtung geplant

Die zunehmende Beliebtheit der Strecke hat Nutzungskonflikte zur Folge: Bisher ist die Trasse zwischen 2,80 Meter und 3,40 Meter breit. Der insgesamt knapp 5 Kilometer lange Teilabschnitt soll zukünftig auf eine maximale Breite von 6,50 m ausgebaut werden. Die Erweiterung betrifft auch einige Brückenbauwerke. So wird die Brücke Am Glockenberg ersetzt und die Brücke über die Eschenstraße verbreitert. Die ausgebaute Gruga-Trasse soll durch eine taktile Trennlinie in einen Geh- und Radwegebereich unterteilt und die Fahrbahnränder analog zur gesamten Geh- und Radwegetrasse mit reflektierenden Begrenzungsstreifen markiert werden, Eine durchgängige Beleuchtung wird es jedoch aufgrund von Einwänden der Naturschutzbehörde nicht geben. Die Umsetzung der umfangreichen Maßnahme ist – einen Baubeschluss des Rats und einen positiven Förderbescheid vorausgesetzt – ab 2024 in zwei Abschnitten geplant: Zunächst soll ab 2024 der Wegeabschnitt in Essen-Steele bis zum Abzweig Zornige Ameise umgesetzt werden. In 2025 soll dann die Gruga-Trasse vom Abzweig Zornige Ameise bis zur Autobahn A 52 ausgebaut werden. Der Abschnitt "Messeparkplatz / Alfredbrücke ist derzeit aufgrund von parallelen Bauprojekten noch offen, zeitgleich plant der Regionalverband Ruhr (RVR) jedoch den Ausbau des Abschnittes zwischen Gruga und Rheinscher Bahn (RS1) - ein konkreter Baubeginn dafür ist jedoch noch nicht bekannt.

Der Streckenverlauf von West nach Ost (© Stadt Essen)

Blühwiesen, Kleingewässer und ein Auwald entlang der Strecke

Eine große Rolle bei dem Ausbau spielt auch der Naturschutz: Naturschutzfachliche Gutachten wurden beautragt und erstellt, alle Schutzgüter intensiv betrachtet und bewertet. Die jeweilige Breite der Strecke wurde auf Grundlage der Ergebnisse angepasst. Trotz dieser Anpassung ist es unvermeidbar, dass 38 Bäume entnommen werden müssen. Als Ausgleich werden insgesamt 121 Bäume nachgepflanzt, davon 100 Bäume unmittelbar neben der Gruga-Trasse. Zudem werden entlang der Strecke Totholzhaufen, Blühstreifen und Blühwiesen, Schotterflächen und mehrere Kleingewässer angelegt. Die neuen Brücken an der Eschenstraße und Am Glockenberg werden mit separaten Querungshilfen für Kleintiere ausgestattet. Zur Kompensation des Eingriffs soll die Fläche des ehemaligen Campingplatzes an der Zornigen Ameise als Auwald mit verschiedenen Biotopstrukturen entwickelt werden.


https://essen.adfc.de/artikel/zustimmung-im-rat-fuer-ausbau-der-gruga-trasse

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