Baubeschluss für den Rad- und Gehweg "Holthuser Tal / Kampmannbrücke" steht an
Es ist geplant, endlich mit einer neuen Rad- und Gehwegeverbindung von Essen-Überruhr nach Essen-Kupferdreh - zwischen dem östlichen Ruhrufer und der Bahntrasse der Linie S9 - eine wichtige Lücke im Radverkehrsnetz der Stadt Essen zu schließen.
Vorweggesagt [Stand 20.11.2020]: Beschlossen ist noch nichts, aber die Beschlussvorlage geht jetzt in die zuständigen politischen Gremien.
Geplant ist die Vorstellung und Kenntnisnahme der Beschlussvorlage in der "Bezirksvertretung für den Stadtbezirk VIII" am 01.12.2020, daraufhin geht die Vorlage am 12.01.2021 in den "Ausschuss für Umwelt, Klima- und Verbraucherschutz", in welchem die Beratung und Empfehlung der Vorlage auf der Tagesordnung steht.
Die letztendliche Entscheidung soll dann in der Ratssitzung am 20.01.2021 erfolgen.
Zur Schließung einer großen Lücke im Wegenetz im Ruhrtal ist geplant, einen neuen Rad- und Gehweg von Essen-Überruhr nach Essen-Kupferdreh zwischen dem östlichen Ruhrufer und der Bahntrasse der Linie S9 zu bauen. Dieser Abschnitt ist von überregionaler Bedeutung für den Radverkehr, da er den Radwegeknotenpunkt Baldeneysee / Kupferdreh unmittelbar mit der Ruhrhalbinsel und auch weiter entfernte Stadtteile über die angrenzende Radwegetrassen verbindet, wie beispielsweise die Grugatrasse (E-Steele / MH-Heißen) oder den Ruhrtalradweg.
Derzeit endet der vorhandene Rad- / Gehweg von der Marie-Juchacz-Straße kommend an der Gleisquerung Holthuser Tal. Die Weiterfahrt über die Langenberger Straße bis nach Kupferdreh ist trotz Ausweisung als Ergänzungsnetz insbesondere für Radfahrer unattraktiv und gefahrenreich. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse in der Langenberger Straße sind keine Radfahr- oder Radschutzstreifen möglich. Es ist daher vorgesehen, einen neuen Rad-/Gehweg in asphaltierter Bauweise abseits der Straße auf einer Länge von ca. 1,5 km und einer Breite von 3,00 m, an wenigen Engstellen 2,50 m, zwischen dem Bahnübergang Holthuser Tal und der neuen Kampmannbrücke anzulegen.
Der Grunderwerb von der Deutschen Bahn AG konnte bereits erfolgreich abgeschlossen und technische Problempunkte konnten mit der DB Netz AG gelöst werden (Sicherheitsabstände, Zaunanlagen, Erdung usw.). Derzeit ist der Vertragsabschluss über einen Grundstückstausch (ca. 100 m²) mit einem Kanuclub in Vorbereitung. Entsprechende Abstimmungen sind bereits erfolgt. Der Grunderwerb sowie der Grundstückstausch wurde bereits beschlossen.
Ein besonderes Planungsrecht ist für die Anlage der Wegeverbindung nicht erforderlich. Der für den Wegebau benötigte Raum liegt im Naturschutzgebiet Heisinger Ruhraue, jedoch weist der Landschaftsplan dort bereits eine Wegeverbindung aus. In der Genehmigung der Höheren Naturschutzbehörde (HNB) wurden der Stadt Essen Auflagen für den Bau des Radweges gemacht. Diese umfassen unter anderem den Rückbau eines Trampelpfades und die Schließung des Schutzgebietes zwischen Roter Mühle und Kampmannbrücke auf der westlichen Ruhrseite. Eine weitere Auflage aus der Genehmigung sind Querungsstreifen für Kleinlebewesen. Diese werden in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) dort eingebaut, wo der Radweg zu vernetzende Biotope voneinander trennt.
Finanzierung
Die Wegeverbindung ist als Planungsbestandteil des Arbeitsprogrammes „ESSEN. Neue Wege zum Wasser“ bereits mehrfach in den politischen Gremien der Stadt Essen vorgestellt worden und hat dort breite Zustimmung gefunden. Die Realisierung übersteigt jedoch die finanzielle Leistungsfähigkeit des Programms. Daher hat die Verwaltung eine Zuwendung mit Mitteln zur Förderung der Nahmobilität beim Land NRW beantragt. Die Ausbaukosten betragen einschließlich Grunderwerb 1.400.000 €. Der Fördergeber hat bereits in Aussicht gestellt, dass die Gesamtsumme von 1.400.000 € förderfähig ist. Die Förderung beträgt 75% (1.050.000 €). Im Haushalt steht für die Jahre 2020 bis 2021 ein Investitionsvolumen in Höhe von rund 950.000 € zur Verfügung (Förderung 712.500 €). Die Kostenerhöhung ergibt sich aus notwendigen Planungsanpassungen, Preiserhöhungen bei den Einheitspreisen sowie aufwendigen Bahndammsicherungsmaßnahmen.
Die Kostenerhöhung von 450.000 € gegenüber den angemeldeten Haushaltsmitteln wird zu 75% aus Fördermitteln (337.500 €) und der verbleibende erhöhte Eigenanteil (112.500 €) wird durch Inanspruchnahme einer überplanmäßigen Mittelbereitstellung mit Deckung aus dem Projekt 5.670010 „Essen. Neue Wege zum Wasser“ innerhalb des Investitionsplans des Fachbereichs Grün und Gruga in 2021 finanziert.
Der Bau der Radwegeverbindung könnte nach positivem Beschluss dann frühestens ab 2021 erfolgen.