Die Umweltspur in der Stadt Essen als Problemlöser?

Wir haben uns mit Bikingtom getroffen und sind gemeinsam die ominöse Umweltspur von Süd nach Nord mit dem Fahrrad abgefahren und haben so manch Kurioses dabei entdeckt.

NEU: Jetzt mit Video "How (not) to do"

Die Umweltspur auf der Schützenbahn © Bikingtom

Noch ganz frisch in der Stadt Essen ist die neue Umweltspur, die ausschließlich Busse des ÖNVP als auch Radfahrer benutzen dürfen. Ursprung der Umweltspur waren drohende Dieselfahrverbote. Durch diese Lösung soll die Luft nun auf der stark vom motorisierten Verkehr frequentierten Süd-Nord- bzw. Nord-Süd-Achse verbessert werden. Außerdem sollen die Busse des ÖNVP so eine höhere Pünktlichkeit erreichen und die Radfahrer eine „zentrale Durchgängigkeit der Radachse Süd-Nord sowie die Anbindung an den Radschnellweg RS1, das Universitätsviertel, die Innenstadt sowie den Hauptbahnhof.“ Anmerkung: in Essen gibt es bisher keinen RS1 mit dem die Stadt wirbt, sondern nur die Rheinische Bahntrasse! Das Detail nur am Rande.

Doch wie hört sich das zunächst an? Gar nicht so übel. Wer jedoch das Thema in der Stadt Essen verfolgt hat, der weiß, wie sich bei der Stadtspitze gegen die drohenden Dieselfahrverbote mit Händen und Füssen gewehrt wurde. Entstanden nach Klage und einem anschließenden Vergleich durch die Deutsche Umwelthilfe, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Stadt Essen ist der Kompromiss mit der Umweltspur im Rahmen des Luftreinhalteplans entstanden. Geschehen im Dezember 2019. 

So „soll mit ihrer Umsetzung im Jahr 2020 die Einhaltung des EU-Grenzwerts für NO2 von 40 µg/m³ im Jahresmittel an den Hot-Spots im Essener Stadtgebiet erreicht werden“ (Mitteilung der Stadt Essen). Der endgültige Beschluss wurde offiziell dann im Frühjahr 2020 gefasst, nachdem er durch zahlreiche Gremien gegangen war.

Es folgten auch weiterhin viele Diskussionen und Einwände, wie unter anderem von der Essener IHK, wonach die Umweltspur mehr Stau und einen höheren Schadstoffausstoß  bringen würde. Oder von besorgten Lesern der WAZ, die ihren Unmut als Autofahrer freien Lauf ließen. Zitat: „Ich finde das irre. Es gibt so viele kaputte Straßen in Essen und viele Baustellen, die seit Jahren nicht fertig werden…“. Da hat der Leser allerdings tatsächlich dann doch irgendwie recht.

Die Verantwortlichen rieben sich trotzdem wohl schon die Hände für diesen auf dem Papier ach so schönen Plan, die Arbeiten wurden im Sommer zügig aufgenommen, einen Termindruck etwas im Nacken sitzend.  Auf einer Länge von knapp 1,3 Kilometern wurden Fakten geschaffen. 

Die GRÜNEN in der Stadt Essen bemängelten allerdings bereits im Februar, dass die Umweltspur nicht komplett um den City-Ring gehen würde und forderte die Verwaltung auf, zügig Planungen dafür vorzulegen. Es wurde tatsächlich dann angedacht, doch aus unverständlichen Gründen, nämlich wegen der zu geringen Breite der Hindenburgstraße, rückte die Politik davon ab. Durchaus sinnvoll und ein echter Schritt in Richtung Verkehrswende wäre das gewesen, wie ich finde. So ist es eine vertane Chance.

 


 

Was wir dabei so festgestellt haben könnt Ihr im Blog von Bikingtom weiterlesen und sehen


wo geht es weiter?

Den kompletten Bericht gibt es im Blog von Bikingtom

hier weiterlesen
https://essen.adfc.de/neuigkeit/die-umweltspur-in-der-stadt-essen-als-problemloeser

Häufige Fragen von Alltagsfahrern

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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