RadEntscheid Essen mit Konzept für leistungsfähiges Radwege-Netz von morgen

Übergabe des Mapathon-Berichtes an Oberbürgermeister Kufen und Verkehrsdezernentin Raskob

Erste Routen werden definiert © RadEntscheid Essen

Der RadEntscheid Essen hat in rund 20 Mapathon-Workshops gemeinsam mit Bürger*innen ein Wunschnetz für den Radverkehr in Essen und für alle neun Stadtbezirke in Essen entwickelt. Die Ergebnisse dieses Prozesses wurden 2022 vom Projektteam aufbereitet und liegen nun als aufwendiger Bericht vor. Dieser wurde heute Oberbürgermeister Thomas Kufen und der Verkehrs- und Umweltdezernentin Simone Raskob im Rathaus übergeben.

Die Idee eines Mapathons (von engl. Map und Hackathon) ist einfach: Bürger*innen kommen zusammen und erarbeiten, welche Wege sie zurücklegen, welche Ziele sie im Alltag mit dem Fahrrad aufsuchen, egal ob zu Arbeit, Schule, Einkauf oder in der Freizeit. Gemeinsam wird zusammengetragen, was die wichtigsten Ziele und Wege sind und wo in Essen gute Radverkehrs-Verbindungen gebraucht werden. Das ist die Idee des Mapathon, der auf einem Konzept vom ADFC, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club, basiert. Unter Beachtung der Bedürfnisse der Radfahrenden und der bestehenden Netzplanung wurden schließlich neue Routen, Verbindungen und Lückenschlüsse entwickelt und auf digitalen Karten festgehalten, damit zukünftig ein leistungsfähiges Radwegenetz in Essen entstehen kann.

Zur Erarbeitung dieses Wunschnetzes wurden rund 20 Workshops im Jahr 2021 in allen Essener Stadtbezirken durchgeführt, in denen gemeinsam die wichtigsten Wege und Ziele des Verkehrs in den Stadtteilen identifiziert wurden. Aus diesen Ergebnissen und auf Basis des aktuellen Radwegenetzes der Stadt Essen wurde herausgearbeitet, wo Radwege-Verbindungen fehlen und Verbesserungen in der Radwegenetzplanung notwendig sind, damit ein leistungsfähiges Radwegenetz in der Stadt Essen entstehen kann.

Nach Abschluss der Workshops in den Bezirken wurden Ende 2021 die gesammelten Teilergebnisse in einem stadtweiten Mapathon zusammenfassend öffentlich diskutiert.

Daran nahmen auch Vertreter*innnen aus dem "Amt für Straßen und Verkehr", der "Grüne Hauptstadt-Agentur", "Grün und Gruga" sowie dem "Ausschuss für Mobilität und Verkehr" des Stadtrates teil.

Die Ergebnisse dieses Prozesses wurden mittels intensiver ehrenamtlicher Projektarbeit 2022 vom Projektteam aufbereitet und liegen nun als aufwendiger Bericht vor. Dieser wurde am heutigen Tag (21.02.2023) Oberbürgermeister Thomas Kufen und der Verkehrs- und Umweltdezernentin Simone Raskob im Rathaus übergeben.

Der Ergebnisbericht des Mapathon wurde parallel dazu veröffentlicht und in verschiedenen Formaten der Öffentlichkeit und der Politik vorgestellt. Der Bericht kann hier heruntergeladen werden:

Kern des Konzeptes ist das Premiumroutennetz, eine Art Spinnennetz von 12 Hauptrouten, die zentrale Ziele in den Stadtteilen und im Zentrum bezirksübergreifend miteinander verbinden.
Das aktuelle Radwegenetz der Stadt Essen kommt auf eine Länge von nur gut 500 km – gegenüber rund 1600 km Straßennetz. Größere Teile dieses Netzes wurden allerdings bisher nicht baulich umgesetzt. Das heißt, an vielen Stellen existiert das Netz nur “auf dem Papier” – ohne gebaute Radwege oder markierte Radstreifen. Die Vorschläge des RadEntscheid erweitern das Radwegenetz auf ungefähr 760 km Länge. Das Radwegenetz sollte aus Sicht des RadEntscheid dem 4D-Ansatz folgen, damit es zu der politisch und gesellschaftlich gewollten Steigerung des Radverkehrs kommt: Es muss dicht, direkt, durchgängig und dauerhaft beleuchtet sein.

Der RadEntscheid Essen erwartet, dass die Mapathon-Empfehlungen in die Planungen der Stadt Essen einfließen, die schon angekündigt hat, ab diesem Jahr an der Überarbeitung des Radwegenetzes zu arbeiten. Bereits 2019 hatte der Stadtrat die Analyse der Lücken im Hauptroutennetz und deren Schließung bis 2025 beschlossen.

Stand der Forschung ist und die Erfahrung zahlreicher Städte lehrt: Wer (gute) Radwege baut, wird Radverkehr ernten. Will die Stadt Essen ihre bereits durch den Rat beschlossenen Mobilitätsziele erreichen und bis 2035 den Radverkehr auf 25% der zurückgelegten Wege steigern, muss das Radwegenetz deutlich ausgebaut werden. Auf diese Weise kann es den Bürger*innen auf attraktive Weise ermöglicht und sie dazu eingeladen werden, ihre Alltagswege auf den Straßen der Stadt mit dem Fahrrad zurückzulegen.

Downloads

Die Premiumrouten

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Premiumrouten vs. Aktuelle Hauptrouten

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Neues und aktuelles Haupt- und Ergänzungsroutennetz

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200 m-Buffer um bestehende Hauptrouten

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Darstellung des Premiumroutennetzes als U-Bahn-Karte

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https://essen.adfc.de/neuigkeit/radentscheid-essen-mit-konzept-fuer-leistungsfaehiges-radwege-netz-von-morgen

Häufige Fragen von Alltagsfahrern

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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