Ärger bei Baustellen auf Radwegen
Stellungnahme des ADFC Essen zu den beiden Artikeln über Baustellen auf Radwegen in WAZ und NRZ vom 16. August 2024
Sehr geehrte Damen und Herren,
zu den auf dem Ruhrtal-Radweg in der Heisinger Aue gemeldeten Vorfällen gilt es vorweg festzuhalten, dass aus Sicht des ADFC Essen jegliche Gewalt gegen Mitarbeiter von Baufirmen vor Ort absolut nicht hinnehmbar ist!
Verständlich ist allerdings der Ärger vieler Radler – gerade bei Baustellen der Stadtwerke. Vielen ist die fast dreijährige Totalsperrung des Radwegs entlang der Wuppertaler Straße noch gut in Erinnerung. Vor allem bei den nicht gerade seltenen Hochwasserlagen war die Umleitung über den Radgehweg durch die Heisinger Aue schlichtweg Makulatur. Die Stadtwerke hatten zwar versprochen, in solchen Fällen den Radweg entlang der Wuppertaler Straße zeitlich befristet freizugeben, was aber längst nicht immer der Fall war. Und wenn doch, wurden die Radler über einen handtuchbreiten unbefestigten Pfad geleitet, auf dem auf einem längeren Teilstück absolut kein Begegnungsverkehr möglich war. Was den Frust bei Radlern noch verstärkte war die zynische Aussage des damaligen Stadtwerkesprechers, dass man es geschafft habe, den Autoverkehr auf der Wuppertaler Straße durch die Baustelle in keinster Weise zu beeinträchtigen.
Dass seit etlichen Jahren bei Sperrungen von Radwegen mit etwaigen Umleitungen immer nachlässiger umgegangen wird, zeigt sich auch auf der von der Stadt im Zuge des Radentscheids ins Netz gestellten Karte, wo eigentlich alle den Radverkehr betreffenden Baustellen aufgeführt werden sollen. Bis auf einige wenige ältere Eintragungen herrscht dort mittlerweile gähnende Leere, auch die zuvor genannte Baustelle ist nicht enthalten.
Das gilt auch für die aktuell eingerichtete Baustelle auf dem Radweg Rheinische Bahn in Höhe des früheren Bahnhofs Altendorf. Zwar mag dort die Umleitung für Radfahrer auf der Rheinischen Bahn durchaus sinnvoll geführt sein, komplett vergessen hat man aber die zahlreichen Radler auf dem Borbecker Radweg. Diese lässt man ohne irgendeine Ankündigung bis unmittelbar vor die Baustellenabsperrung auf der Rheinischen Bahn fahren. Und selbst dort finden sich keinerlei Informationen darüber, wie es nun weiter gehen könnte. Kein Wunder also, wenn sich diesbezüglich bei Radlern, aber auch bei Fußgängern, die davon genauso betroffen sind, eine gehörige Portion Frust aufbaut.
Mit bestem Dank im Voraus für eine Bekanntgabe verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
i.A. Jörg Brinkmann (Tel. 0201-422104)
Vorsitzender a.D. des ADFC Essen e.V.
P.S.: Übrigens handelt es sich bei der aktuell zugeschütteten Unterführung am Bahnhof Altendorf um die Verbindung zwischen dem sogenannten „Viehgleis“ und dem südlich des Bahnhofs gelegenen ehemaligen Schlachthof Altendorf am Holdenweg.