Endspurt beim ADFC-Fahrradklima-Test 2020
Endspurt beim 9. Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC)! Bei dieser seit über 30 Jahren regelmäßig durchgeführten bundesweiten Erhebung sollen Radfahrende bewerten, für wie radfahrfreundlich sie ihre Stadt halten.
Endspurt beim 9. Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC)! Bei dieser seit über 30 Jahren in regelmäßigen Abständen durchgeführten bundesweiten Erhebung sollen Radler und Radlerinnen anhand eines Fragenkatalogs bewerten, für wie radfahrfreundlich sie ihre Stadt halten. Auch dieses Mal erfolgt der Fahrradklima-Test wieder in Kooperation mit dem Bundesverkehrsministerium.
In der Ruhrgebietsmetropole hat besagte Erhebung Anfang der 1990er Jahre für besonders negative Schlagzeilen gesorgt. Damals verpassten Essens Radler ihrer Stadt derartig schlechte Noten, dass man bundesweit als fahrradunfreundlichste Stadt Deutschlands dastand und die „Rostige Speiche“ verliehen bekam. Als Antwort darauf wurde einige Jahre später ein stadtweites Radroutennetz verabschiedet, welches allerdings heute nach 25 Jahren immer noch gewaltige Lücken aufweist.
Dabei hat es immer wieder Ansätze gegeben, endlich eine radfahrfreundlichere Verkehrspolitik einzuschlagen. So verkündete die Stadt im Vorfeld der Bewerbung zur „Grünen Hauptstadt“, bis 2020 den Anteil des Radverkehrs zu verdoppeln, bis 2035 sollte er sogar auf 25% gesteigert werden. Aber selbst jüngste Programme wie „Lead City“ und „Masterplan Verkehr“ haben keine ernsthaften Effekte erzeugt. Der stadtweite Anteil des Radverkehrs beträgt momentan gerade einmal 7%, womit man zu den bundesweiten Schlusslichtern gehört.
Zwar ließen die ersten Fahrradklimatests nach der Verleihung der „Rostigen Speiche“ zunächst eine positive Entwicklung erkennen. Es folgten dann aber Jahre der Stagnation, notenmäßig dümpelte man um eine „Vier“ herum. Seit einigen Jahren ist nun wieder ein leichter Trend hin zum Negativen eingetreten. Nachdem sich jüngst der Rat der Stadt den überaus ambitionierten Zielen des „Radentscheids“ angeschlossen hat, darf man gespannt sein, für wie glaubhaft Essens Radler diesen Schritt halten und ob sich dies in der Bewertung auswirkt.
Damit der Fahrradklimatest des ADFC ein möglichst repräsentatives Bild über die Radfahrverhältnisse in Essen abgibt, ist eine möglichst hohe Beteiligung wünschenswert. Dabei ist es ganz gleich, ob man nun Alltags- oder Freizeitradler ist. Wer also noch mitmachen möchte, findet den Fragenkatalog im Internet unter fahrradklima-test.adfc.de. Die Befragung endet am 30. November 2020, erste Ergebnisse sind im kommenden Frühjahr zu erwarten.