Liebe Leserinnen und Leser,

das neue Jahr ist gerade einmal ein paar Wochen alt, und bereits jetzt werden Radlerinnen und Radler wieder vermehrt mit negativen Gegebenheiten konfrontiert. Angesichts des Klimawandels zwingend notwendige Maßnahmen für eine Verkehrswende zugunsten des ÖPNV, des Fußverkehrs und nicht zuletzt des Radverkehrs scheinen von Politik und Medien immer mehr ignoriert zu werden. Man könnte dies in einem Satz zusammenfassen: Die Autolobby schlägt zurück! Und das leider recht erfolgreich, wie man in dieser Ausgabe der RAD im Pott lesen kann.

Zum wiederholten Mal sieht sich die Redaktion veranlasst, sich zum einen mit den Dauerthemen Radschnellweg 1 und zum anderen mit der Rüttenscheider Straße in Essen zu befassen. Bei Letzterer sehen sich Radelnde einer regelrechten Kampagne ausgesetzt, maßgeblich befeuert durch die beiden Printorgane der Funke Mediengruppe. Das in Essen bestehende schwarzgrüne Bündnis hat dem offenbar nichts entgegenzusetzen – im Gegenteil: Der CDU-Bündnispartner hat jüngst noch einmal betont, an der gerichtlich verfügten Rücknahme der jeweiligen Maßnahmen nichts mehr ändern zu wollen. Mehr dazu ab S. 33.
 

Und beim RS1? Hier tut sich so gut wie nichts, trotz wiederholt erfolgter Ankündigungen. Reinen Symbolwert hat beispielsweise der alljährlich durchgeführte Grünschnitt auf dem Abschnitt zwischen Essen-Kray und Wattenscheid. Wirkliches Engagement der Revierstädte, um dem vom Land nur äußerst verhalten betriebenen Weiterbau des RS1 endlich verstärkt auf die Sprünge zu helfen, ist ebenfalls nicht zu verspüren. Ebenso oft angekündigt wurde in der Vergangenheit der Ausbau des zum Teil als Schlamm- und Schotterweg bestehenden Abschnitts zwischen Essen-Schönebeck und dem Universitätsviertel. Mehr zum Weiterbau, vor allem in Richtung Westen, findet sich ab S. 7.

Nach diesem Negativ-Auftakt gibt es auch Positives zu vermelden: In dieser RAD im Pott findet sich ab S. 40 wieder ein großes Potpourri an Radtourenangeboten der ADFC-Verbände.

Wir hoffen, dass für jede:n etwas dabei ist, und wünschen viel Spaß beim Radeln in 2025.

Jörg Brinkmann